Was ist eine Krise?

Der Begriff „Krise“ ist in den öffentlichen Debatten allgegenwärtig. Speziell die wirtschaftlichen Auswirkungen stehen dabei im Fokus. In den vergangenen Jahren waren Unternehmen von zahlreichen Krisen bedroht oder betroffen: Von der Finanzkrise oder Eurokrise über die Klimakrise bis zur gerade aktuellen Coronakrise.

Ob Pandemien, Korruption, Umweltkatastrophen, Produktrückrufe oder Cyberkriminalität – unabhängig vom akuten Anlass beschreibt eine Krise immer eine schwierige und angespannte Situation oder eine Störung des Systems. Beim proaktiven Umgang mit einer Krise besteht jedoch die Chance, künftige Störungen besser zu meistern.

Um Krisen erfolgreich zu managen, sind systematische Prozesse in Krisensituationen gefragt. Ansonsten ist die Existenz eines Unternehmens schnell bedroht. Umso wichtiger ist eine umsichtige Planung. Eine gute Vorbereitung zeichnet professionelles Krisenmanagement aus. In vielen Branchen kommt es beispielsweise auf sichere Lieferketten an. Für produzierende Unternehmen gilt es, unabhängig von einzelnen Regionen oder Zulieferern zu sein. In der Finanzbranche stellt sich dagegen die Frage, ob Kreditausfälle oder gar Firmenpleiten die eigene Geschäftstätigkeit bedrohen.

 

Business Continuity Management als Chance

Ein Business Continuity Managementsystem ist ein wesentlicher Schritt zu einem strategischen Krisenmanagement. Dabei steht die zeitnahe Wiederherstellung und die kontinuierliche Fortsetzung der zeitkritischen Geschäftsprozesse, Produktion und Dienstleistungen nach einer Geschäftsunterbrechung im Fokus. Als ein ganzheitlicher Prozess bewertet das Business Continuity Managementsystem potenzielle Bedrohungen und deren Einfluss auf den Geschäftsbetrieb.

Dabei unterscheidet das Business Continuity Managementsystem verschiedene Eskalationsstufen: Vom Ereignis über den Vorfall bis zum Notfall – und der Krise. Ereignisse oder Vorfälle verursachen nur geringe Schäden, weil die Ressourcen und Prozesse nur kurzzeitig nicht zur Verfügung stehen. In einer Notfall-Situation ist der Schaden aufgrund des längeren Ausfalls größer. Bei einer Krise verschärft sich die Lage und wird für Unternehmen und Organisationen existenzbedrohend.

Weil das Business Continuity Managementsystem mit seinem Risikomanagement in Verbindung mit einer Business-Impact-Analyse die relevanten Geschäftsprozesse, Produkte und Dienstleistungen identifiziert, können die Verantwortlichen bereits im Vorfeld entsprechende Vorkehrungen treffen und Prozesse etablieren, auf die im Ernstfall zurückgegriffen wird. Mit individuellen Strategien und Notfallplänen sind Unternehmen in der Lage, ihr Geschäft im Krisenfall weiterzuführen – sofern sie ein Business Continuity Managementsystem implementiert haben. Die Wahrscheinlichkeit hoher finanzieller Schäden, Reputationsverlust oder juristischer Konsequenzen verringert sich damit beträchtlich. Auf diese Weise fördert das Business Continuity Managementsystem das Vertrauen von Mitarbeitern, Partnern, Kunden und weiteren Stakeholdern in das Unternehmen.

 

Business Continuity Management in kritischen Infrastrukturen

Ein funktionierendes Business Continuity Managementsystem ist speziell für Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) relevant. Diese Organisationen und Einrichtungen haben eine zentrale Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Ausfälle oder Beeinträchtigungen würden zu nachhaltig wirkenden Versorgungsengpässen und erheblichen Störungen des öffentlichen Lebens und der Sicherheit führen. In Deutschland werden die kritischen Infrastrukturen in folgende Sektoren eingeteilt:

  • Energie
  • Medizinische Versorgung
  • Regierung und Verwaltung
  • Ernährung
  • Transport und Verkehr
  • Finanz und Versicherungswesen
  • Informationstechnik und Telekommunikation
  • Medien und Kultur
  • Wasser

Bricht die Versorgung mit Wasser, Strom oder ähnlichem zusammen, kann es schnell existenzbedrohend werden. Nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Verbraucher. Aber wie kann die Versorgungssicherheit im Ernstfall aufrechterhalten werden?

Zwar sollen KRITIS-Unternehmen unter anderem mit dem IT-Sicherheitsgesetz dazu motiviert werden ihre Informationssicherheit zu erhöhen, etwa mit der Umsetzung des Standes der Technik. Doch ein funktionierendes Business Continuity Management System unerlässlich, um im Ernstfall über Richtlinien, Handlungsanweisungen und Notfallpläne zu verfügen. Dafür werden relevante Prozesse und Ressourcen systematisch identifiziert, ihre Abhängigkeiten untersucht und mit einer effizienten Notfallkonzeption gezielt abgesichert. Etablierte Standards bieten dabei eine erste Orientierung, etwa die ISO 22301.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Business Continuity Managementsystem gemäß ISO 22301.

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