Frühjahrs-Check

Bereifung

  • Stellen Sie beim Prüfen des Luftdrucks fest, ob der Druck übermäßig abgesackt ist. Daran könnte etwa ein Nagel in der Lauffläche schuld sein.
  • Oder der Reifen ist anderweitig beschädigt oder überaltert.
  • Wenn nicht schon vor der Winterpause geschehen, empfehlen wir Ihnen einen kritischen Blick auf die Profiltiefe (mindestens 1,6 Millimeter) und den allgemeinen Zustand. Weisen die Reifen ernsthafte Defekte auf, zum Beispiel ausgebrochene Profilstücke oder Schnitte in den Flanken, dann mustern Sie diesen aus.
  • Achten Sie auch darauf, ob noch alle Ventilkappen vorhanden sind.

 

Bremsanlage

  • Sind die Leitungen und Schläuche dicht? Ist irgendwo Flüssigkeit ausgetreten? Haben sie nirgends Dellen, Scheuerstellen oder Risse? Sind die Schläuche an der Vorderradgabel beim Ein- und Ausfedern freigängig?
  • Stimmt der Stand der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter? Ist die Flüssigkeit auch nicht überaltert bzw. wurde rechtzeitig erneuert (alle 2 Jahre!), um gefährliche Dampfblasenbildung zu verhindern? Vorsicht beim Austausch: Bremsflüssigkeit ist giftig und muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Achtung beim Auffüllen: Die Gummimembran im Ausgleichsbehälter muss ohne Luftblasen auf der Flüssigkeit aufliegen. Wichtig ist hier auch: es gibt unterschiedliche Bremsflüssigkeiten, die nicht miteinander mischbar sind. Achten Sie auf die Angaben in der Betriebsanleitung oder auf dem Ausgleichsbehälter.
  • Ist kein Öl bzw. Fett von der Winterpflege auf die Bremsscheiben,-sättel oder -klötze gelaufen? Haben die Bremsklötze und -beläge noch ausreichende Stärke oder ist ein Wechsel fällig?

 

Beleuchtung und Elektrik

  • Sind alle Leuchtgehäuse intakt, also ohne Sprünge in der Abdeckung, ohne „erblindete“ Verspiegelung und ohne lichthemmende Verstaubung im Innern? Feuchtbiotope im Inneren der Leuchten führen zu vermeidbaren Defekten und Ausfällen. Sind die Rückstrahler weder angebrochen noch zerkratzt?
  • Funktionieren alle Leuchten mit den zugehörigen Schaltern und Kontrolllämpchen – angefangen vom Fern und Abblendlicht über die Blinker und die Kennzeichenbeleuchtung bis zur Brems- und zur Schlussleuchte? Sind die Glühlampen noch einwandfrei? Überalterte Exemplare sind am geschwärzten Glaskolben bzw. – bei Halogenlampen – am Glitzern der Drähte zu erkennen.
  • Sind alle elektrischen Anschlüsse fest und auch nicht korrodiert?

 

Sonstiges

  • Sind alle Befestigungen in Ordnung? Ist nirgends etwas locker geworden oder gar angebrochen – auch nicht an den Stoßdämpfern und Federn, der Motorblock-Aufhängung oder den Rädern?
  • Stimmt der Ölstand im Motor und im Getriebe? Deuten Ölspuren am Triebwerk auf eine Undichtigkeit hin? Tröpfelt nichts aus der Kraftstoffleitung? Weist sie keine Scheuer- und sonstigen Schadstellen auf?
  • Ist die Kette richtig gespannt – also weder zu schlapp noch zu straff? Ist sie auch gut gefettet? Die Prüfung der Kettenspannung muss mit besetztem Fahrersitz geprüft werden, damit bei Entlastung (Ausfedern bei Bodenwellen) und Belastung durch den Mitfahrer noch genügend Spielraum bleibt.
  • Sind die Stoßdämpfer und Federn an der linken und rechten Seite richtig eingestellt – also auf gleicher Höhe?
  • Ist die Lenkung frei- und leichtgängig? Sind ihre Endanschläge einwandfrei? Ist ihr Spiel nicht zu groß?

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      Vorbereitung für die Winterpause

      Intensive Reinigung
      Achten Sie beim Reinigen darauf, dass keine Feuchtigkeit an die Elektrik und Elektronik gelangt! Kleine Schadstellen an lackierten Teilen sollten Sie vor dem Winter noch ausbessern und mit einem Pflegemittel behandeln, damit sich keine Korrosion während der Ruhezeit bilden kann.

      Anstehende Reparaturen
      Notwendige Reparaturen erledigen Sie besser vor dem Winter. Bevor Sie Ihr technisches Können überschätzen, schalten Sie eine Fachwerkstatt ein. Diese hat zum Saisonende mehr Zeit für Sie als in den ersten Wochen des Motorrad-Frühlings.

      Prüfen, ob Ölwechsel angezeigt sind
      Sei es im Motor, im Getriebe, im Kardan oder in der Gabel – eine Erneuerung des Öls (das alte in betriebswarmem Zustand ablassen!) schadet vor dem Winter nie. Tauschen Sie auch den Ölfilter.

      Abschmieren
      Schmieren Sie Gelenke, Bowdenzüge, Hebel und sonstige bewegliche Teile ab. Bei dieser Gelegenheit lässt sich auch checken, wie es mit dem Spiel bzw. dem Verschleiß der Antriebskette, der Bremsen und der Kupplung bestellt ist.

      Zündkerzen
      Schrauben Sie die Zündkerzen heraus, füllen Sie in jeden Zylinder etwas Motoröl (etwa 1,5 cm3) ein und drehen Sie den Motor ein paarmal mit dem Starter durch. Dann setzen Sie die Zündkerzen wieder ein. Spezielle Motor-Konservierungssprays erfüllen den gleichen Dienst wie Öl und
      machen die Sache einfacher.

      Frostschutz
      Prüfen und erneuern Sie bei wassergekühlten Motoren den Frostschutz. Beachten Sie dabei die Herstellervorgaben!

      Batterie ausbauen
      Checken Sie nach dem Ausbauen den Säurestand und bringen Sie ihn – wenn erforderlich – mit destilliertem Wasser wieder auf die richtige Marke. Lagern Sie die Batterie in einem trockenen und warmen Raum und laden Sie diese in Abständen von etwa sechs bis acht Wochen nach.

      Tank auffüllen
      Füllen Sie den Tank auf, das verhindert die Korrosion im Behälter. Leeren Sie die Benzinleitung und reinigen Sie den Vergaser bzw. erneuern Sie Kraftstoff- und Luftfilter.

      Konservierung
      Kunststoff- und Chromteile konservieren Sie mit geeigneten Mitteln (Sprays, Schutzwachs u. Ä.). Den Auspuff reinigen Sie am besten mit einem ölgetränkten Lappen, mit dem Sie auch das Endrohr verschließen.

      Reifen
      Den Reifen-Luftdruck sollten Sie um 0,3 bis 0,5 bar erhöhen, variable Federelemente auf niedrigste Vorspannung einstellen.

      Abstellen – das Wo und Wie
      Ihr Motorrad ist im Winter in einem luftigen und trockenen Raum optimal aufgehoben. Wenn Sie die Maschine so aufbocken, dass Vorder- und Hinterrad möglichst gut entlastet sind, danken es Ihre Reifen, Federn und Lenkkopflager. Zur Abdeckung empfiehlt sich ein Staubschutz, der Luft durchlässt und unter dem sich kein Kondenswasser bilden kann. Geeignet sind beispielsweise alte Wolldecken. Dringend abzuraten ist von einer Kunststoffumhüllung.


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